Unsere Thesen zur zentralen Windversorgung

Aufgrund unserer Erfahrungen und Beobachtungen bei der Entwicklung und Installation einer elektronisch gesteuerten Aufzugsanalage für Mehrfaltenbälge in einer historischen Orgel wollen wir folgende Thesen zur Diskussion stellen:

  • Das Windsystem ist für das Klangspektrum mitentscheidend
  • Das verfügbare Windvolumen ist für die Windqualität entscheidend
  • Das Windsystem, Gebläse- Rollventil- Balg, unterliegt anderen physikalischen Zusammenhängen und erzeugt daher einen anderen Klang
  • Gleicher Winddruck hat bei verschiedenen Windversorgungssystemen eine unterschiedliche Qualität
  • Die Querschnitte der Windkanäle, vom Balgausgang bis zur Pfeife, sind wichtiger als deren Länge
  • Durch die Eigenfrequenzen des Balgsystems und durch den spieltechnisch bedingten variablen Windverbrauch entstehen unterschiedliche Resonanzen im Windsystem
  • Das Klangspektrum der Orgel ist nicht konstant, weil durch die unterschiedlichen feinen Winddruckunterschiede das Klangspektrum geringfügig variiert wird

Wir können diese Thesen (noch?) nicht mit eindeutigen Meßdaten untermauern und möchten uns deshalb an Albert Einstein halten, der sagte:

"Eigentlich merkwürdig, daß die Menschen meist taub sind gegenüber den stärksten Argumenten, während sie stets dazu neigen, Meßgenauigkeiten zu überschätzen." 3

3 Zit. Nach Blanco, J. & Mäder, M., 1999, Dokumentation, Messung und Qualitätsmanagement, in: Frommelt P. & Grötzbach, H.(Hrsg.), Neurorehabilitation, S. 629-644, Berlin, Wien